Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Sie verändert sich durch die digitale Kommunikation, Automatisierungs- und Digitalisierungsprozesse oder die Möglichkeit des Homeoffice – gleichzeitig äußern Berufseinsteiger heute auch andere Ansprüche und Ambitionen. „Wir erleben zum Beispiel eine höhere Fluktuation“, sagt Thomas Cerny, Head of Human Resource Development (HRD) bei STRABAG. „Die jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wechseln häufiger und viel selbstverständlicher den Arbeitgeber. Man könnte sagen: Sie sind weniger festgelegt.“
Gerade junge Beschäftigte wünschen sich mehr Abwechslung in den Arbeitsinhalten, das Thema Work-Life-Balance ist wichtig, die Risikobereitschaft hat abgenommen – etwa, wenn es darum geht, sich auf das Abenteuer eines Auslandseinsatzes einzulassen. Auch die traditionellen Karrierepfade sind nicht mehr zeitgemäß: Bisher erreichte man Führungspositionen vor allem durch die kontinuierliche und langfristige Ansammlung von Wissen, Kontakten und praktischer Erfahrung in einem sehr klar abgestecktes Kompetenzfeld. Das allein reicht heute nicht mehr aus – nur, was wird eine Führungskraft von morgen stattdessen auszeichnen?
Neues Know-how. Neue Führungsstile.
Auf diese Frage sucht Susanne Simon, Bereichsleiterin und HRD-Expert Ebene 1, mit ihrem Team und einem ambitionierten Programm nach Antworten: „Es ist klar, dass wir ganz neue Kompetenzen vermitteln müssen. Das klassische Bild der über die Fachexpertise kommenden Führungskraft ist nicht mehr zukunftsfähig. Wir brauchen neues Know-how und andere Führungsstile.“ Moderne Führungskräfte agieren nicht mehr per Vorgabe und Mikro-Management, sondern, so Susanne Simon: „Sie definieren vor allem die Ziele – wie man dahin kommt, entscheidet das Team mit.“
Das Programm Leadership@STRABAG soll Führungskräfte im Unternehmen unterstützen, neue Kompetenzen zu erwerben und anzuwenden. Im Vorfeld wurden zahlreiche Interviews mit Führungskräften geführt. Thomas Cerny war überrascht, wie einhellig vor allem ein Thema als sehr wichtig für die Zukunft wahrgenommen wurde: Cross-Functional-Leadership. „„Wir denken und agieren noch zu sehr in getrennten Gewerken und Direktionen“, so Cerny, „die Strukturen sind wenig durchlässig.“
Silodenken aufbrechen
Dass eine Führungskraft beispielsweise vom Hoch- in den Verkehrswegebau wechselt, das war noch vor wenigen Jahren nahezu undenkbar.“ Das Aufbrechen dieses Silo-Denkens aber macht die Arbeit abwechslungsreicher und damit interessanter. Die Kolleginnen und Kollegen müssten STRABAG dann auch nicht mehr verlassen, wenn sie sich beruflich weiterentwickeln wollen: Sie wechseln einfach in einen anderen Bereich. Schließlich ist STRABAG vielseitig aufgestellt, inhaltlich, aber auch in den Strukturen – vom Start-up bis zum Konzern ist alles dabei.
Das Selbstverständnis künftiger Führungskräfte müsse laut Susanne Simon daher lauten: „Die Veränderung, das bin ich!“ Erst wenn die Verantwortlichen selbst anders agieren, entstehe Veränderung, nicht, indem man warte, dass andere das tun. „Die Spielregeln im Konzern verändern sich, auch die Kultur und die Struktur. Das wird Unterschiede erzeugen, aufgrund ihrer Größe wird sich STRABAG in ihren Bereichen und Direktionen immer wieder unterschiedlich entwickeln. Das ist okay, solange wir eines nicht verlieren: Agilität!“ Simon denkt bei diesem Begriff nicht nur an die dahinterstehende Methodik, sondern auch an eine Grundhaltung, eine neue Kernkompetenz. Das Bewusstsein dafür ist im Konzern offenbar schon weit verbreitet: Die Resonanz auf das Leadership-Programm sei beeindruckend, berichtet Susanne Simon. „Wir erleben einen regelrechten Run.“
Leadership@Strabag
Das Programm startete im Februar 2021. Der Fokus liegt auf den folgenden Kernkompetenzen (Arbeitsweise AGILE & LEAN):
Lead the Change: Ich verstehe Veränderungsprozesse und kann sie adäquat initiieren und aktiv voranbringen.
Empowering Leadership: Ich ermögliche klare Rollen mit Eigenverantwortung und befähige mein Team, auf agile Weise zu arbeiten.
Collaborative Leadership: Ich fördere integrative Entscheidungsprozesse und gehe transparent mit Informationen um.
Cross-functional Leadership: Ich fördere konzernweite Entwicklung und Zusammenarbeit und zeige dies im eigenen Handeln.
Insgesamt werden weltweit mehr als 1.200 Managerinnen und Manager das Leadership@Strabag Programm durchlaufen.