Nicht nur für seine Kundinnen und Kunden arbeitet STRABAG stetig am Bauen der Zukunft, auch eigene Projekte stehen ganz im Zeichen von zukunftsfähigen Lösungen, Methoden und Innovationen. So entsteht auf dem Campus in Stuttgart derzeit ein Bürogebäude, das nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe setzt.
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Im Albstadtweg 10 arbeiten ZÜBLIN, die STRABAG-Innovationsabteilung (SID) und STRABAG Real Estate (SRE) mit vereinten Kräften daran, das Potenzial des sechsgeschossigen Neubaus voll auszuschöpfen. Neben Energie- und Ressourceneffizienz liegt dabei ein besonderes Augenmerk auf innovativen Lösungen und Methoden sowie zukunftsweisenden Arbeitswelten.

Nachhaltigkeit

Von der begrünten Fassade, über CO2-reduzierten Beton und Bewehrungsstahl, Recycling-Aluminium und Cradle to Cradle (C2C)-zertifizierte, vollständig wiederverwertbare Materialien bis hin zu einem konsequenten Niedrigenergie-Ansatz beim Betrieb und einer nahezu autarken Stromversorgung durch Photovoltaik: Der Innovation Center genannte Neubau ist ein Pilotprojekt für die Nutzung klimaschonende Baustoffe und Technologien.

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Im Herbst 2022 können die Mitarbeiter:innen ihr neues Gebäude beziehen. © STRABAG

Innovation & Digitalisierung

Auch sonst ist das Innovation Center in Stuttgart ein Vorzeigeprojekt. In allen Phasen – von den ersten Planungen, über den Bau bis zum Betrieb – setzte die STRABAG-Gruppe hier auf digitale Arbeitsweisen und innovative Tools:

  • Building Information Modeling
    Sämtliche Projektbeteiligten nutzten Building Information Modeling (BIM) und arbeiteten durch die Projektplattform BIM 360 über alle Leistungsphasen hinweg gemeinsam an einem durchgehenden Modell. Als BIM-Pilotprojekt wurde das Bauvorhaben außerdem genutzt, um hauseigene Standards und Neuentwicklungen anzuwenden sowie weiterzuentwickeln.
  • As-built-Modell (Rohbau)
    Mittels Laserscan wird die gebaute Geometrie erfasst und mit dem Rohbaumodell der Ausführungsplanung abgeglichen. Etwaige Abweichungen können so für die weitere Planung berücksichtigt werden.
  • Modularisierung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA)
    Für das Gebäude wurden gewerkeübergreifende TGA-Module entworfen, vorproduziert und an einem Stück geliefert und montiert. Dies verringert zum einen die Ausführungs- und Montagezeit, zum anderen werden durch die Vorproduktion Lagerflächen auf der Baustelle reduziert und Leerläufe auf der Baustelle minimiert. Mit der industriellen Vorfertigung wird ein deutliches Plus an Ausführungsqualität erreicht. Die dadurch mögliche Reduzierung der Montagemannschaften vor Ort sorgt für Übersichtlichkeit und Sicherheit auf der Baustelle.
Die vorgefertigten TGA-Deckenmodulen der Firma SIEGLE + EPPLE machen die Montage spürbar einfacher und schneller – und reduzieren Lagerflächen und Leerläufe auf der Baustelle.
  • Qualitätskontrolle mit Augmented Reality
    Die Qualitätskontrolle der Bewehrung erfolgte mit Augmented Reality (AR). Dafür wird das Bewehrungsmodell mit der real verbauten Bewehrung überlagert, was einen visuellen Abgleich ermöglicht. Diskrepanzen und Übereinstimmungen können so schnell und einfach erkannt werden.
  • Regelbasierte Prüfung der Nutzeranforderungen
    Mit der regelbasierten Prüfung geometrischer und alphanumerischer Projektinformationen kann die Einhaltung ausgewählter bautechnischer Regelwerke geprüft werden. Zur Koordinationsleistungen im Projekt wurden regelbasierte Modellprüfwerkzeuge entwickelt und angewendet.
  • 3D-Bewehrungsplanung
    Das 3D-Bewehrungsmodell bietet zahlreiche Möglichkeiten, nachgelagerte Prozesse anzuwenden. Hierdurch können frühzeitig Kollisionsprüfungen mit anderen Bauteilen durchgeführt werden, um die Planungsqualität zu steigern. Es wurde ebenfalls ein Mengencontrolling der Bewehrung im Vergleich zu den kalkulierten und den geplanten Stahlmengen durchgeführt. Das 3D-Bewehrungsmodell wird außerdem zur Bauwerksdokumentation verwendet.
  • Mobile Bautagesberichterstattung (sitelife)
    Mittels der Plattform „sitelife“ wurden die Bautagesberichte erstellt. Die Plattform bietet die Möglichkeit, Bauteile mit Informationen über ihren gebauten Zustand anzureichern, visuell darzustellen und den Baufortschritt in ITWO 2021 auszuwerten. Die täglichen Bautagesberichte können digital mit mobilen Endgeräten aufgenommen und automatisch tagesaktuelle Wetterdaten hinterlegt werden.
  • Digitale Brandschutzakte
    Durch den Einsatz einer digitalen Arbeitsplattform wird eine lückenlose Brandschutzdokumentation erstellt. Diese enthält auch alle maßgeblichen Informationen zu den verschiedenen Brandschutzmaßnahmen und ermöglicht plan- und modellbasiert die Abarbeitung jeder Einzelmaßnahme.

Moderne Bürowelten

Neben einem hohen Nachhaltigkeitsanspruch, innovativen Lösungen sowie einem durchgehend hohen technischen Ausstattungsstandard steht vor allem der Mensch im Mittelpunkt des neuen Gebäudes. Die Regelgeschosse sind optimal an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden für das Arbeiten in einem modernen Büronutzungskonzept mit Desk-Sharing und ohne feste Arbeitsplätze angepasst.

Der Innovation Campus im dritten Stockwerk des Neubaus ist Impulsgeber für den ganzen Standort. Auf rund 20 Prozent der Gebäudefläche, die allen Nutzerinnen und Nutzern des Gebäudes zur Verfügung stehen, bringt er Kollaboration, Innovation und Kontemplation an zentraler Stelle zusammen.

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Das moderne Büronutzungskonzept mit Desk-Sharing und ohne feste Arbeitsplätze – dafür viel Raum für Austausch und Kollaboration; Bildnachweis: © KINZO

Seit Oktober sind die Konzerneinheiten STRABAG Innovation & Digitalisation (SID), und STRABAG BRVZ IT in das Innovation Center umgezogen. Nun arbeiten hier insgesamt rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter einem Dach gemeinsam am Fortschritt– ganz im Sinne des Konzern-Mottos Work On Progress.

Das Projekt auf einen Blick

  • BRI: 57.775 m3
  • BGF: 14.518 m2
  • Nutzfläche: 10.200 m2
  • Geschosse: 7 (1 Untergeschoss, Erdgeschoss und 5 Obergeschosse)
  • Arbeitsplätze: ca. 400
  • Stellplätze: ca. 79 Tiefgaragen-, 4 Außen- und 130 Fahrradstellplätze
  • Bauzeit: September 2020 – September 2022
  • Architekten: MHM architects, Wien
  • Zertifizierungen: DGNB Zertifikat in Gold angestrebt; KfW-Effizienzhaus 55