In Israel wird vom Mittelmeer bis in die Stadt Jerusalem eine 70 km lange Wasserleitung mit 2,6 m Durchmesser gebaut. Auf einer Länge von 13 km müssen circa 1.000 Rohrelemente durch einen Tunnel verlegt und einbetoniert werden. Dabei gab es zunächst ein Problem zu lösen: Wie verhindert man, dass die Rohre nach dem Verlegen vom noch nicht erhärteten Beton nach oben gedrückt werden?
Peter Schütz
Peter Schütz
Tunnelbauspezialist

Beim Einbau von Rohrelementen in flüssigem Beton besteht die Gefahr, dass die Rohre aufschwimmen. Zahlreiche Expertinnen und Experten verschiedener Bereiche beschäftigten sich bereits mit dieser Herausforderung. Eine Idee sieht beispielsweise vor, das Rohr auf einem ausreichend schweren Wagen in den Tunnel zu fahren und auf diese Weise vor Ort zu betonieren. Andere wollten die Rohre nach oben mit Hydraulikzylindern oder zementverpressten Schläuchen abstützen. Nichts davon erwies sich für das Tunnelbauprojekt in Israel als praktikabel oder kostengünstig umsetzbar. Der plausibelste Ansatz war noch, die Rohre außen mit Beton zu ummanteln und so durch das zusätzliche Gewicht für Stabilität zu sorgen – ein durchaus gängiges Verfahren, nur hätte es in diesem Fall ein erhebliches logistisches Problem dargestellt, 1.000 Rohre mit der geforderten Länge zunächst mit Beton zu ummanteln und dann zur Baustelle zu transportieren. Jedes dieser Elemente würde mehr als 60 t wiegen.

Die Lösung

Warum trägt man den Beton nicht einfach erst vor Ort auf und spart sich so die aufwendige Logistik? Sehen Sie hier, wie die Rohrballastierung mit Spritzbeton im Detail funktioniert:

„Nur vom Schreibtisch aus klappt das jedenfalls nie.“
Peter Schütz
Tunnelbauspezialist, STRABAG, Tunnelbau International