Die ZÜBLIN International GmbH Chile SpA ist in Südamerika in den größten Kupferminen der Welt tätig. Für internationale Bergbauunternehmen treibt die hundertprozentige STRABAG-Tochter in den Anden beispielsweise Tunnel in den Untergrund, in denen dann die großen Maschinen bewegt und die Erze abgebaut werden. In einem 2019 gestarteten Projekt wurden erstmals ferngesteuerte Maschinen für den Vortrieb eingesetzt.
Die „Fahrer“ der Schwerlastmaschinen sitzen dann entspannt und geschützt in einem Container außerhalb der Bergwerke. In sicherer Entfernung führen sie die gewaltigen Laster und Bohrfahrzeuge per Joystick durch die steinernen Tunnel, treiben die Geräte in den Fels – und verfolgen diese Arbeit auf großflächigen Bildschirmen. Die Szenerie wirkt fast etwas bizarr: Die Arbeiter sitzen hochkonzentriert in großen Sesseln mit Joystick-Konsole – als spielten sie ein Computerspiel.

Möglich macht dies die innovative Remote Machinery Control: Dieses System aus einem lokalen Glasfaser-, Ethernet- und WLAN-Netz erlaubt die Übertragung von Bewegungsbefehlen sowie Kamera- und Sensordaten jeder Maschine in Echtzeit zwischen der überirdischen Kontrollstation und dem Einsatz unter Tage. Der ferngesteuerte und fernüberwachte Betriebsdienst wurde vor allem in erdbebengefährdeten Gebieten mit hohem Risiko von Felsstürzen eingerichtet, um die Sicherheit für die Fahrer zu erhöhen. Gleichzeitig steigert das Verfahren auch die Produktivität im Vortrieb, da untertägige Abbau- und Verkeilungsarbeiten nun auch in solchen Gebieten möglich sind, die bisher nach einer Sprengung oder aufgrund einer seismischen Gefährdung für Menschen gesperrt sind.
Mehr Sicherheit. Höhere Produktivität.
Luis Díaz, STRABAG- und ZÜBLIN-Manager für Sicherheit, Arbeitsschutz und Umwelt im chilenischen Bergbaugebiet, erklärt: „Steinschläge sind die Hauptunfallursache im chilenischen Untertagebau. Durch die Remote Control können wir die Arbeiter von diesen Hochrisikobereichen fernhalten.“
Douglas Pizarro, Vertragsverwalter des Auftraggebers Túneles Mineros, ergänzt: „Die größte Herausforderung besteht darin, sich an diese Fernsteuerungssysteme anzupassen und sie weiterzuentwickeln.“ Dieses Know-how besitzt ZÜBLIN zusammen mit seinen Projektpartnern, der kanadischen NLT Digital, einem Marktführer für unterirdische WLAN-Netze sowie dem schwedischen Bergbaugerätehersteller Epiroc.
ZÜBLIN verfügt mittlerweile über zahlreiche ferngesteuerte Ausrüstungen, die nicht nur zum Abtragen von Gestein, sondern auch zum Fotografieren, zur 3D-Modellierung und zur Identifizierung der geologischen Verwerfungen im Gelände eingesetzt werden.

Der ferngesteuerte Betrieb von schwerem Gerät ist in der Bergbauindustrie noch nicht weit verbreitet. Dank neuer innovativer Technologien konnte ZÜBLIN weltweit eine Vorreiterrolle im erfolgreichen Einsatz dieser ferngesteuerten Systeme einnehmen. Ein Großteil des Potenzials dieser zukunftsweisenden Ressource ist auf die Verbesserung der Arbeits- und Sicherheitsbedingungen des Bergbaupersonals ausgerichtet.